Kräuter für Pferde mit Sommerekzem
Kräuter sind eine ideale Abwechslung in der Ration und gehören seit Jahrhunderten zum Grundnahrungsmittel der Pferde. Aber wussten Sie, dass man Kräuter auch zur Unterstützung von Juckreiz und Hautbeschwerden geben kann?
Laura Cleirens von The Natural Way gibt aus ihrer jahrelangen Leidenschaft als Kräuterkundige einen Überblick über essbare Pflanzen, die Sie - sicher und in Maßen - pflücken können, ihre Wirkung und Anwendung sowie zusätzliche Tipps.
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Einführung
- Wie viele Kräuter kann ein Pferd täglich essen?
- Übersicht über sichere und essbare Pflanzen für Pferde
- Große Brennnessel (Urtica dioica)
- Ringelblume (Calendula officinalis)
- Löwenzahn (Taraxacum officinale)
- Klebkraut (Galium aparine)
- Vogelmiere (Stellaria media)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Rote Sonnenblume (Echinacea purpurea)
- Kamille (Matricaria chamomilla)
- Hagebutte (Rosa rugosa)
- Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Mariendistel (Silybum marianum)
- Schmaler Wegerich (Plantago lanceolata)
- Großer Wegerich (Plantago major)
- Birke (Betula)
- Große Klette (Arctium lappa)
- Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris)
Wie viele Kräuter kann ein Pferd täglich fressen?
Alle in diesem Artikel genannten Kräuter sind sicher und geeignet, um sie zur Abwechslung an Ihr Pferd zu verfüttern, sowohl zur Unterstützung von Beschwerden als auch zur Erhaltung der Gesundheit Ihres Pferdes. Wählen Sie einige Kräuter aus, pflücken Sie sie frisch in einer sauberen Umgebung und füttern Sie 1 Handvoll pro Tag (50-100gr.), trocknen Sie sie für die Wintermonate oder kaufen Sie sie getrocknet und halten Sie sich an die empfohlene Menge, die auf der Verpackung angegeben ist.
Geben Sie niemals das ganze Jahr über Kräuter, sondern variieren und verwenden Sie sie nach dem Heilprinzip. Eine gute Kur besteht zum Beispiel aus 3 Wochen Kräuter und 1 Woche Pause.
Übersicht über sichere und essbare Pflanzen für Pferde
Große Brennnessel (Urtica dioica)
Brennnesseln sind eine fantastische, aber unterschätzte Pflanze für die Verwendung bei Pferden. Sie können sie am Rand der Weide abschneiden und einige Stunden auf der Weide trocknen lassen. Sobald der Stachel verschwunden ist, wird Ihr Pferd sie fressen. Ein idealer und gesunder Snack für zwischendurch! Sie können sie auch trocknen, damit Sie einen Wintervorrat haben.
Diese Pflanze hat eine blut- und lymphreinigende, entsäuernde und entgiftende Wirkung. Sie stärkt die Immunität/Widerstandsfähigkeit Ihres Pferdes, daher sollten Sie im Frühjahr die frischen Knospen pflücken.
Brennnesseln sind eine ideale Ergänzung der Ration, wenn Ihr Pferd unter Sommerekzemen, Mauke und anderen Beschwerden leidet. Sie sind gut für Haut, Harnwege, Verdauung, Allergien, rheumatische und Gelenkbeschwerden und unterstützen das allgemeine Wohlbefinden.
Brennnesseln sind eine Quelle von Vitaminen: A, B, C, D, E und K, Gerbstoffe, Ameisensäure, Flavanoide, Mineralstoffe: Kalzium, Kalium, Natrium, Eisen, Silizium und Bitterstoffe, Histamin, Acetylcholin und mehr.
Ringelblume (Calendula officinalis)
Die Ringelblume, auch bekannt als Calendula oder Ringelblumensalbe, kommt in der freien Natur als kleinere Sorte vor, wird aber auch für medizinische Zwecke angebaut.
Dank ihrer wohltuenden Wirkung auf die Haut kann die Ringelblume bei Pferden zur Unterstützung von Sommerekzemen eingesetzt werden. Die Blüten haben eine antibakterielle, antiseptische und antimykotische Wirkung und regen die Gewebereparatur an. Außerdem hat sie eine blutreinigende Wirkung und einen positiven Einfluss auf die Verdauung und die Magenfunktion.
Sie können Ringelblumen frisch pflücken und trocknen lassen oder getrocknet kaufen.
Sie enthält die Vitamine A und C, Allantoin, Schleimstoffe, ätherisches Öl, Kalzium, Salicin, Silizium und mehr.
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Löwenzahn, auch als „Pissblume“ bekannt, wird in einer Frühjahrskur zur Reinigung verwendet, über die Sie alles in unserem Artikel „Entgiftung für Pferde“ lesen können.
Löwenzahn regt die Leber an und wirkt harntreibend. Er senkt den Blutzuckerspiegel und erhöht die Widerstandskraft, was Pferden mit Sommerekzemen und/oder anderen Beschwerden zugute kommt.
Im Frühjahr kann man die Blüten pflücken und frische Blätter verfüttern. Im Herbst kann man die Wurzel ausgraben, die dann all ihre Kräfte in sich gespeichert hat.
Enthält Bitterstoffe, die Vitamine B1, B2, B3, C und Beta-Carotin, Flavonoide, Kalzium, Mangnesium und mehr.
Klebkraut (Galium aparine)
Klebkraut ist die perfekte Unterstützung für Pferde, die unter Sommerekzem, Mauke und chronisch-progressivem Lymphödem (CPL) leiden.
Dieses Kraut klebt nicht nur an der Kleidung oder am Fell der Tiere, sondern leitet auch Abfallprodukte aus dem Körper des Pferdes ab. Es hilft auch bei Entzündungen, Gewebereparaturen und Juckreiz und hat eine blutreinigende Wirkung.
Sie können Ihrem Pferd Spaltpilze frisch oder getrocknet verabreichen.
Enthält Flavonoide, Cumarin, organische Säuren, bittere Iridoide und mehr.
Vogelmiere (Stellaria media)
Vogelmiere ist in der Natur fast das ganze Jahr über zu finden, also mit etwas Glück auch auf oder um Ihre Wiese.
Vogelmiere wirkt entzündungshemmend, stärkt die Abwehrkräfte und lindert den Juckreiz.
Das ganze Jahr über pflücken und frisch anbieten.
Enthält Vitamin C, Saponine, Silizium, Kalium, Magnesium und mehr.
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Gänseblümchen werden nicht von allen Pferden gern gefressen, aber sie haben eine stark blutreinigende Wirkung, helfen bei der Wiederherstellung der Darmflora nach einer Antibiotikabehandlung, haben eine gute Wirkung auf die Haut und stärken die Abwehrkräfte.
Sowohl Blüte als auch Blatt sind essbar und können praktisch das ganze Jahr über gefunden werden.
Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
Die Purper-Sonnenhut besser bekannt als Echinacea, stärkt das Immunsystem, hat eine reinigende Wirkung und wehrt Pilze und Bakterien ab. Ideal zur Unterstützung bei Allergien.
Am besten ist es, sie in getrockneter Form zu kaufen.
Die Blüten enthalten ätherische Öle, Vitamin C, Polysaccharide, Beta-Carotin, Inulin, Eisen, Silizium, Magnesium und mehr.
Die Wurzel enthält ätherische Öle, Polysaccharide, organische Säuren und vieles mehr.
Gemeine Kamille (Matricaria chamomilla)
Gemeine Kamille wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd und hat eine beruhigende Wirkung auf Allergien und die Verdauung.
Man kann sie das ganze Jahr über frisch pflücken und als solche anbieten oder die Blüten trocknen, um einen Wintervorrat anzulegen.
Enthält Bitterstoffe, ätherische Öle, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Phosphor, Kalzium, die Vitamine B und C und mehr.
Hagebutte (Rosa canina)
Hagebutten, die aus den Früchten der Heckenrose gewonnen werden, sind eine wunderbare Ergänzung und ein gesunder Snack für Ihr Pferd.
Sie stärken die Widerstandskraft, sind blutreinigend und haben eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.
Sie können die Hagebutten frisch (pflücken oder im Kühlschrank aufbewahren) oder getrocknet anbieten.
Enthält die Vitamine A, E und C, ätherische Öle, ungesättigte Fettsäuren und mehr.
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Schafgarbe ist ein Kraut mit immunitätssteigernden und blutreinigenden Eigenschaften und wirkt sich positiv auf die Verdauung und die Magenfunktion aus.
Schafgarbe enthält ätherische Öle, die Vitamine B1 und B2, Flavonoide, Gerbstoffe, Alkaloide, Phenolsäuren, Kalzium, Natrium, Kalium, Phosphor und mehr.
Sie können die Schafgarbe frisch oder getrocknet anbieten.
HINWEIS: Nicht während der Schwangerschaft verwenden!
Mariendistel (Silybum marianum)
Die Mariendistel hat eine entgiftende und entzündungshemmende Wirkung und stimuliert Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Wird manchmal zur Entgiftung verwendet.
Verwendet werden ihre Fruchtstände und Samen.
Enthält Silymarin, Flavonoide, Bitterstoffe, ätherische Öle und mehr.
Hinweis: Diese Pflanze hat starke Wirkungen, die nicht für jedes Pferd geeignet sind. Verwenden Sie sie nur auf Anraten Ihres Tierarztes, behandelnden Therapeuten oder Ernährungsberaters.
Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Spitzwegerich und Breitwegerich sind auf und um die meisten Weiden herum zu finden. Sie helfen bei Allergien, Atemwegserkrankungen, sind blutreinigend und entzündungshemmend.
Die frischen, rosettenförmigen Blätter kann man ab dem Frühjahr pflücken und frisch anbieten oder trocknen lassen.
Enthält Gerbstoffe, Eisen, Kalium, Natrium, Phosphor, Kalzium und mehr.
Breitwegerich (Plantago major)
Siehe Spitzwegerich.
Hänge-Birke (Betula pendula)
Sie erkennen diesen Baum an seiner weißen Rinde und den hellgrünen Blättern. Die Blätter stärken das Immunsystem, sind reinigend und helfen bei Sommerekzemen.
Man pflückt die Blätter ab Mai, wenn sie noch frisch sind, und bietet sie als gesunden Snack an.
Enthält Vitamin C, Saponine, Gerbstoffe, Kalzium, Kalium und mehr.
Große Klette (Arctium lappa)
Die Große Klette hilft bei Hautproblemen, ist antiseptisch, antimykotisch, blutreinigend und leberentgiftend.
Man kann die Wurzel der zweijährigen Pflanze im Sommer oder Herbst ernten und trocknen lassen.
Enthält Bitterstoffe, Phenolsäuren, Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium, die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12, C, E und mehr.
Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
Das Hirtentäschelkraut erkennt man an den herzförmigen Säcken, die es voller Stolz trägt. Es ist eine belebende Pflanze mit blut- und urinreinigenden Eigenschaften. Hat hormonregulierende Eigenschaften.
Sie enthält Gerbstoffe, Saponin, die Vitamine B, C und K sowie Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium, Zink, Silizium und Eisen.
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© Laura Cleirens - 2021.01.19
Zuletzt aktualisiert: 2024.10.14